Tiere Fleckviehhof Hansel
Die 125 Rinder auf dem Fleckviehhof Hansel setzen sich aus zwei Herden mit jeweils ca. 25 Muttertieren sowie deren Nachzucht zusammen. Zur Zucht kommt dabei nicht nur der eigene Deckbulle zum Einsatz. Christoph Hansel verwendet außerdem Sperma aus dem entfernten Ausland zum Befruchten seiner Mutterkühe. Diese Bullen stammen aus Regionen, in denen es seit jeher trockener und heißer ist als es bisher hierzulande üblich war. Die Kühe werden mit diesem Sperma künstlich befruchtet. Eine Praxis, die inzwischen auch im Ökolandbau verbreitet ist. Davon erhofft er sich eine Anpassung an den Klimawandel, der sich in Brandenburg durch ausbleibende Regenfälle und steigende Temperaturen bemerkbar macht. So entwickelt sich das großrahmige Zweinutzungsrind zu einer angepassten regionalen Variante, die auch mit einer kargen Futtergrundlage noch eine ausreichende Milchleistung sowie eine erhöhte Toleranz gegenüber Hitzestress aufweist. Zweinutzungsrinder sind Rassen, die sich aufgrund einer respektablen Milchleistung und einem guten Fleischansatz sowohl zur Milch- als auch zur Fleischproduktion eignen.
Von April bis Dezember stehen die Tiere auf der Weide und ernähren sich hier vom natürlichen Weideaufwuchs. Ergänzt wird die Sommerfütterung durch ein Mineralfutter, um eventuelle Mängel auszugleichen. Um die Weiden in der matschigen Jahreszeit zu schützen, werden die Tiere im Dezember an den Hof geholt und leben bis zum Weideaustrieb in einem offen gehaltenen Außenklimastall. Hier werden ihnen Gras- und Maissilage vorgelegt, sowie Mineralfutter. Nur in Ausnahmefällen wird Getreideschrot zugefüttert, um einem Energiemangel in der kalten Jahreszeit vorzubeugen.
Warum sich Christoph Hansel ausgerechnet für das hier eher unübliche Fleckvieh entschieden hat, begründet er mit deren Genügsamkeit bei gleichzeitig hochwertigem Rindfleisch. Die älteste Kuh auf dem Betrieb ist übrigens schon 14 Jahre alt, was für eine wirklich ausdauernde Gesundheit der Tiere spricht.