Tiere Gut Temmen

Die Rinder auf Gut Temmen gehören der einheimischen Rinderrasse “Uckermärker” an. Eine in der DDR gezogene Kreuzung aus Charolais und Fleckvieh, die 1992 als eigenständige Rasse anerkannt wurde. Die Tiere sind für ihre hohe Anpassungsfähigkeit bei einer gleichzeitig hervorragenden Fleischqualität bekannt und haben ihr überwiegendes Verbreitungsgebiet in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die 1.500 Tiere des Betriebes sind auf drei verschiedene Standorte aufgeteilt. Dabei sticht der Standort Stegelitz mit seinem alternativen Beweidungskonzept heraus. Beim Verfahren namens “Mob Grazing” macht man sich die natürlichen Vorgänge einer kurzen, aber intensiven Beweidung durch große Wiederkäuer zunutze. Angelehnt an die Wanderung großer Pfalnzenfresserherden in den Savannen und Steppen dieser Erde. Dabei wird rund die Hälfte des Weideaufwuchses nicht gefressen, sondern durch die Tiere niedergetrampelt und bildet vermischt mit dem Rinderdung eine natürliche Mulchschicht, die dem Bodenaufbau dient. Positiver Nebeneffekt ist die gesunde und natürliche Ernährung der Rinder. Die ca. 500 Tiere zählende Herde in Stegelitz benötigt pro Tag ca. 2 Hektar frische Weide, die der Herde durch tägliches Versetzen des Zaunes zur Verfügung gestellt wird. Im Winter fressen die Rinder Heu, Grassilage und Stroh.

Besonders ist auch, dass die Kälber nicht durch den Menschen abgesetzt werden, sondern in der gemischten Herde aus Adulten und Jungtieren verbleiben. So können die Mutterkühe selbst entscheiden, wann es an der Zeit ist, ihre Kälber abzusetzen und sich vor der nächsten Kalbung selbst trocken zu stellen. Als Trockenstehzeit wird die Phase bezeichnet, in der die Kuh kein Kalb ernährt und sich Euter und Stoffwechselorgane regenerieren können, bevor das nächste Kalb geboren wird. Meist geschieht das, wenn das Jungtier 11 Monate alt ist und sich ohne Probleme selbst, ohne die Muttermilch ernähren kann.

Die 300 Schweine auf Gut Temmen setzen sich aus rund 20 Muttersauen, einem Eber und der Nachzucht aus Mastschweinen zusammen. Die Muttersauen gehören der Rasse Deutsches Edelschwein an, die für ihre geringe Stressanfälligkeit und hohe Fruchtbarkeit bekannt sind. Als Eber kommen Duroc- und PietrainxSattelschwein-Tiere zum Einsatz. Während die Duroc-Eber eine hervorragende Fleischqualität und -farbe mit sich bringen, sind sie mitunter etwas deckfaul. Fleißiger zeigen sich die PietrainxSattelschwein-Eber, die ebenfalls mit einer hohen Fleischqualität aufwarten können und durch das eingekreuzte Sattelschwein besonders hübsch sind.

Die Muttersauen leben in 4er Gruppen zusammen in einem Stall mit Stroh und Auslauf an der frischen Luft. Nur für die Geburt ihrer Ferkel werden die von der Gruppe getrennt, damit sich Sau und Ferkel zunächst für einige Tage aneinander gewöhnen können. Danach geht's zurück in die Sauengruppe. Mit durchschnittlich 12 Ferkeln pro Wurf kann da ein ganz schöner Wuselhaufen zustande kommen. Im Alter von etwa 6 Wochen werden die Ferkel abgesetzt, die Meute in zwei Gruppen á 20 bis 25 Tiere aufgeteilt und in jeweils ein eigenes Abteil im Maststall aufgestallt. Hier werden die Jungtiere mit gesundem Bio-Futter von einer Futtermühle versorgt, die das Getreide u.a. vom Gut Temmen bezieht. Hinzu kommt Stroh, das teilweise als Einstreu genutzt wird und gleichzeitig als Beschäftigungsmaterial genutzt wird. Auch eingehängte Ketten oder Kanister und Bälle dienen als Spielzeug, um die ausgeprägte Neugier der Tiere zu befriedigen.